Ausbaustrecke OL – WHV

Die Ausbaustrecke Oldenburg-Wilhelmshaven ist Bestandteil des Bundesverkehrswegeplans 2003. Sie ist unter der Nummer 3 als neues Vorhaben im vordringlichen Bedarf eingeordnet.
Die mit der Inbetriebnahme des JadeWeserPorts (neuer Tiefseewasserhafen) zu erwartenden Zuwächse im Güteraufkommen auf dieser Strecke bedürfen einer nachfragegerechten Steigerung der vorhandenen Streckenleistungsfähigkeit.
Vorgesehen ist ein dreistufiger Ausbau der Strecke; die bereits abgeschlossene I. Baustufe beinhaltete die Sanierung der vorhandenen Langsamfahrstellen zwischen Oldenburg und Sande. Die II. Ausbaustufe beinhaltet die Ertüchtigung der sogenannten Nordstrecke Sande-Weißer Floh-Ölweiche, wovon der Abschnitt Weißer Floh-Ölweiche ebenfalls fertiggestellt ist.

Für die III. Ausbaustufe sind folgende Maßnahmen vorgesehen:
• Herstellen der durchgehenden Zweigleisigkeit Oldenburg–Sande–Wilhelmshaven,
• Änderung der Radsatzlast von D4 ( 22,5 t) auf D4+ (23,5 t) und Erhöhung der Geschwindigkeit für den Personenverkehr von 100 auf 120 km/h zwischen Oldenburg und Sande,
• Ertüchtigung des Untergrundes für die gesteigerten Radsatzlasten und Geschwindigkeiten,
• Elektrifizierung der Gleisanlagen,
• Anpassung der Leit- und Sicherungstechnik an die neuen Gegebenheiten und
• Erweiterung der Gleisanlagen im Bf Sande.
Die Herstellung der zweigleisigen „Bahnverlegung Sande“ östlich der Ortschaft Sande und Auflassung des bisherigen eingleisigen Streckenabschnittes durch den Ort Sande (Ausbaustufe IIa des Gesamtprojekts) stellt ein separates Projekt dar.

Projektkenndaten:
- Streckenlänge:                               68 km,
• Oldenburg–Sande:                         45 km,
• Sande-Wilhelmshaven:                    7 km,
• Sande-Weißer Floh-Ölweiche        16 km,
- Entwurfsgeschwindigkeit 120 km/h.

In ihrem Kern beinhalten die Maßnahmen der ABS Oldenburg-Wilhelmshaven auf einer Länge von ca. 70 km die vollständige Erneuerung der Gleisanlagen, umfangreiche und z.T. tiefgründige und damit sehr aufwendige Untergrundertüchtigungsmaßnahmen, die vollständige Erneuerung der Leit- und Sicherungstechnik, den Neubau einer Oberleitung, die Erneuerung von mehr als 20 Bahnübergangssicherungsanlagen sowie Erneuerung von Eisenbahnbrücken und Ge-wässerdurchlässen.

Neben den technischen Herausforderungen gilt es darüber hinaus auch, die Voraussetzungen hinsichtlich Planrecht und Finanzierung für die Realisierung des Gesamtprojektes zu schaffen. Insgesamt sind 9 Planfeststellungsverfahren durchzuführen, 4 davon sind abgeschlossen, 3 weitere Verfahren laufen derzeit, die beiden letzten Verfahren werden in 2014 auf den Weg gebracht.
In diesen Verfahren kommt dem aktiven und passiven Schallschutz der Betroffenen große Bedeutung zu.

Vorhabenträger:
DB Netz AG / DB Station&Service AG / DB Energie GmbH

Auftraggeber: DB ProjektBau GmbH Regionalbereich Nord Hannover
Zeitraum: 2011 bis 2019
Projektvolumen: 649 Mio. EUR (Stand 2011 ohne Ausbaustufe I)

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